Fracking ist extrem umweltschädlich

Fracking (Hydraulic Fracturing) ist ein umstrittenes Verfahren zur Gewinnung von Erdgas aus bis zu 5000 Meter tiefen Gesteinsschichten. Häufig handelt es sich hierbei um Tongestein. Das zu fördernde Gas ist nicht frei verfügbar, sondern fest im Gestein gebunden. Während einige Erdgasvorkommen unmittelbar unter der Erdoberfläche über einfache Bohrungen erreicht werden, wird beim Fracking Kilometer tief in die Erde gebohrt. Nach der Bohrung ins Erdinnere wird anschließend ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien in das Bohrloch gepresst. Durch die Flüssigkeit entsteht im Gestein ein Überdruck, durch den sich Risse bilden. Das Erdgas strömt durch diese nach außen und durch das Bohrloch an die Erdoberfläche. In Deutschland ist Fracking seit 2017 wegen der Umweltrisiken verboten. In anderen Ländern, z.B. den USA, wird die Technik seit den 50er Jahren im Großmaßstab eingesetzt.

Einige der chemischen Substanzen, die als Frackingflüssigkeit verwendet werden, sind umweltschädlich und können in das Grundwasser gelangen. Das Umweltbundesamt stuft rund die Hälfte der zum Einsatz kommenden Chemikalien als grundwassergefährdend oder giftig ein. Außerdem besteht das Risiko eines Unfalls an der Erdoberfläche, bei dem beispielsweise die gefährliche Flüssigkeit ausläuft und auf diesem Wege in das Grundwasser sickert.

Hinzu kommt die Erdbebengefahr: Beim Frackingvorgang zerbricht das Gestein tief unter der Erdoberfläche. Dies kann zu Erdbeben führen. Auch wenn das Erdbebenrisiko durch die Verwendung von modernen Methoden verringert werden kann, bleibt ein Restrisiko bestehen.


Der problematischste Faktor beim Fracking ist aber die Auswirkung auf das Klima. Durch das aufgebrochene Gestein tritt eine große Menge klimaschädliches Methan aus. Mehrere Studien zeigen, dass beim Fracking 12 Prozent des gewonnenen Gases in die Atmosphäre entweichen. Bei herkömmlichen Bohrungen sind es zwischen 2,3 und 3,7 Prozent.

Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wird das Frackingverbot in Deutschland wieder neu diskutiert und es gibt Forderungen, auch hierzulande Gas per Fracking zu fördern. Die genauen geologischen Untersuchungen der Standorte und die notwendigen Probebohrungen würden allerdings mehrere Jahre dauern. Diese Maßnahmen sind aber wichtig, um beispielsweise die Erdbebengefahr auf ein Minimum zu reduzieren. Durch die lange Dauer zum Aufschluss der Bohrung steht das Erdgas erst dann zur Verfügung, wenn Deutschland es nicht mehr braucht, da die Erdgasnutzung zur Einhaltung der Klimaziele bis 2045 eingestellt werden soll. Mit dem Aufschluss der Bohrungen sind hohe Kosten verbunden, die sich nicht über den langfristigen Verkauf refinanzieren können, die Kosten werden also von den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern getragen werden müssen. Dieses Geld ist daher nachhaltiger in den Aufbau klimafreundlicher Energiequellen investiert.