Wärmepumpen lohnen sich

Damit Deutschland sein Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 erreicht, muss vor allem die Wärmeversorgung fossilfrei umgestaltet werden, denn Wohngebäude kommen für ein Viertel der verbrauchten Energie in Deutschland auf. Ein Lösungsbaustein für das Heizen sind Wärmepumpen. Letztes Jahr entschieden sich 356.000 Haushalte zum Kauf einer Wärmepumpe, so viele wie nie zuvor. Ab 2024 sollen laut Bundesregierung jedes Jahr 500.000 neue Wärmepumpen installiert werden. Seit Anfang des Jahres 2024 gilt die neue KfW-Förderung für den Kauf einer klimafreundlichen Heizung, mit der eine Erstattung der Anschaffungs- und Einbaukosten bis zu 70 Prozent möglich ist.


30 Prozent Basisförderung

Selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohngebäuden können sich mindestens 30 Prozent der Anschaffungskosten für eine neue Wärmepumpe vom Staat zurückholen. Voraussetzung ist, dass das Wohngebäude schon besteht, der Bauantrag muss mindestens fünf Jahre zurückliegen.

Ganz wichtig: Die Fördermittel müssen vor dem Kauf und Einbau direkt bei der KfW beantragt werden.


Die Basisförderung ist mit den folgenden Fördermöglichkeiten kombinierbar.


20 Prozent Klimageschwindigkeitsbonus

Die Basisförderung von 30 Prozent ist kombinierbar mit dem sogenannten Klimageschwindigkeitsbonus. So können sich selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer

- die ihre noch funktionstüchtige Öl-, Gas- oder Gas-Etagen-Nacht­speicher­heizung austauschen

oder

- die ihre mindestens 20 Jahre alte Gas- oder Biomasseheizung austauschen

insgesamt die Hälfte der Anschaffungs- und Einbaukosten von maximal 30.000 Euro für eine neue Wärmepumpe erstatten lassen. Die Fördersätze werden auf Anschaffungskosten angerechnet, somit ist mit den ersten beiden Fördersätzen eine Erstattung von 15.000 Euro möglich.

Ab dem 1. Januar 2029 sinkt dieser Zuschuss alle zwei Jahre um 3 Prozent ab. Ein rechtzeitiger Umstieg lohnt sich also.


30 Prozent Einkommensbonus

Einen zusätzlichen Einkommensbonus erhalten selbstnutzende Eigentümerinnen und Eigentümer, deren Haushaltsnettoeinkommen (Durchschnitt des zu versteuernden Einkommen des zweiten und dritten Jahres vor Antragseingang) bis zu 40.000 Euro beträgt. Kombiniert mit der Basisförderung und dem Schnelligkeitsbonus ist somit eine Förderung von bis zu 70 Prozent auf Anschaffungskosten von maximal 30.000 Euro möglich.


5 Prozent Effizienzbonus

Für besonders effiziente, elektrisch angetriebene Wärme­pumpen wird ein zusätzlicher Effizienzbonus von 5 Prozent auf die förderfähigen Gesamtkosten gewährt. Voraussetzung ist, dass als Wärmequelle Wasser, Erdreich oder Abwasser erschlossen oder ein natürliches Kältemittel eingesetzt wird.


Seit dem 27.02.2024 können die Anträge direkt bei der staatlichen Förderbank KfW gestellt werden. So gehen Sie am besten vor:


1. Informieren Sie sich zuerst über Ihre Heizmöglichkeiten, die Modelle und Ihre Bedingungen im Eigenheim.

2. Lassen Sie sich von unabhängigen Energieexpertinnen und -experten beraten. Diese stellen auch die benötigte Bestätigung zum Antrag (BzA) aus. Auch die Kosten einer Energieberatung werden größtenteils bezuschusst.

3. Schließen Sie einen Liefer- und Leistungsvertrag mit einer Heizungsfachfirma ab (wird benötigt für Schritt 4), der nur in Kraft tritt, wenn Sie die Förderzusage erhalten. Achtung: Vor der Antragstellung dürfen keine Bauarbeiten oder Heizungskäufe getätigt werden!

4. Registrieren Sie sich auf www.kfw.de und machen Sie dort alle nötigen Angaben.

5. Setzen Sie den Heizungstausch und ggf. weitere Maßnahmen nach der Zusage der KfW um.

6. Wenn die Heizung eingebaut wurde, können Sie alle Nachweise hochladen und erhalten nach Prüfung die Zuschüsse. Ab September 2024 können voraussichtlich Zuschüsse ausgezahlt werden.


Mit der staatlichen Förderung lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe im Vergleich zu einer fossilen Heizung besonders bei Betrachtung der gesamten Laufzeit. Mit steigenden CO₂-Preisen, die für fossile Heizungen wie Gasheizungen bezahlt werden müssen, ist der Umstieg auf eine klimafreundliche Wärmepumpe nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch vorteilhaft für die Haushaltskasse.